Vorbeugen ist besser als heilen

Langeweile und Verhaltensauffälligkeiten

In der freien Natur grast ein Pferd 14 bis 16 Stunden am Tag mit seinen Artgenossen. Bei vielen unserer Pferde ist das sicherlich nicht der Fall. Dies kann dazu führen, dass sich ein Pferd langweilt und/oder Stress verspürt. In diesem Kapitel geben wir dir Tipps, um Langeweile bei deinem Pferd so weit wie möglich zu vermeiden!

Woher weißt du, dass dein Pferd gelangweilt ist?

Langeweile bei Pferden äußert sich oft in Form von Verhaltensstörungen: Verhaltensweisen, die sich ein Pferd selbst beigebracht hat. Wenn dein Pferd gelangweilt ist, äußert sich dies zum Beispiel durch:

  • Weben: Beim Weben tritt das Pferd stundenlang von einem Vorderbein auf das Andere. Im gleichbleibenden Rhythmus wird dabei der Kopf von links nach rechts geschwungen. Der Kopf befindet sich dabei entweder in einer Aufrechtstellung oder wird leicht zu den Hufen gesenkt. Die Vorderbeine werden hierbei abwechselnd mit Gewicht belastet.
  • Koppen: Wenn dein Pferd koppt, setzt es die Schneidezähne auf einen waagerechten Gegenstand ab, wie z.B. auf eine Mauer, den Zaunbalken oder den Futtertrog in der Box. Durch eine Anspannung der Unterhalsmuskulatur wird der Schlundkopf geöffnet und das Pferd zieht Luft in die Speiseröhre. Dabei entsteht der sogenannte Kopperton, ein röhrendes und charakteristisches Geräusch. Das Pferd schluckt dabei Luft, allerdings landet nur ein geringer Anteil im Magen. Ein Großteil der Luft entweicht beim wiederholten entspannen der Muskulatur. Daher ist das Risiko von Koliken durch Luft in der Bauchhöhle bei koppenden Pferden nicht höher als bei Pferden, die diese Verhaltensstörung nicht vorweisen.
  • Krippen- oder Gitterwetzen: Bei Krippen- oder Gitterwetzen setzt das Pferd seine Schneidezähne auf die eisernen Gitterstäbe oder auf dem hölzernen Krippenrand ab und schabt diese hin und her. Dies kann teilweise schwerwiegende, gesundheitliche Folgen haben. Der gesamte Mundraum des Pferdes wird beim Wetzen in Mitleidenschaft gezogen: Die Schneidezähne werden stark abgenutzt, es besteht das Risiko von Zahnverlust und starken Zahnfleischblutungen sowie -entzündungen. Wenn dein Pferd wetzt, empfiehlt sich eine Rücksprache mit deinem Tierarzt für eine optimale Behandlung des gesamten Mundraums.
  • Boxwalking: Ständiges hin- und hergehen in der Box.


Das Vorbeugen von Verhaltensstörungen ist nicht immer einfach. Eine artgerechte Haltung mit genügend Weidegang, vielen Raufutterstellen und Kontakt zu Artgenossen begrenzt das Risiko und unterstützt die Gelassenheit eines Pferdes.

Vermeidung von Langeweile bei deinem Pferd

Grundsätzlich gilt: Gutes Futtermanagement und ausreichend Bewegung

Futtermanagement

Beim Futtermanagement deines Pferdes kannst du bereits vieles tun, um Langeweile zu vermeiden. Wenn dein Pferd beispielsweise im Stall steht, stelle sicher, dass es einen geräumigen Stall mit ausreichend Licht und frischer Luft hat. Außerdem ist es sinnvoll, die Anzahl der Fütterungen etwas mehr über den Tag zu verteilen. Anstatt dein Pferd zweimal täglich zu füttern, könntest du das Futter auf fünf bis sechs Mahlzeiten am Tag verteilen. Sollte dies nicht möglich sein, wäre ein Futterball gefüllt mit Heu eine gute Alternative, um dein Pferd lange beschäftigt zu halten. Das Wichtigste in deinem Futtermanagement ist, dass dein Pferd den ganzen Tag unbeschränkten Zugang zu Raufutter hat. Dies beugt nicht nur die Langeweile vor, sondern reduziert auch das Risiko von Koliken und Magengeschwüren.

Tipp!
Damit dein Pferd länger an seinem Raufutter frisst, kannst du am besten ein Heunetz oder einen Slowfeeder verwenden

Bewegung

Ein weiterer wichtiger Faktor zur Reduzierung der Langeweile ist die Bewegung. Wie bei der Fütterung ist es vorzuziehen, dass die Bewegung mehrmals täglich stattfindet. Gegen Langeweile wäre Weidegang im Freien die beste Option. Ist dies nicht möglich, kann ein Spaziergang neben dem Training auch eine gute Ablenkung sein. Auf jeden Fall schadet es nie, dein Training kritisch zu hinterfragen. Das Training mit deinem Pferd sollte abwechslungsreich sein und hin und wieder neue Herausforderungen an dein Pferd stellen. Mache etwas Anderes als das, was dein Pferd gewohnt ist, wie z.B. Grundlagenarbeit, Gelassenheitstraining oder Reiten im Freien. Dadurch gewinnt dein Pferd neue Eindrücke, mit denen es sich dann auseinandersetzen muss und weniger Zeit für Langeweile hat.

Weitere Tipps, um dein Pferd beschäftigt zu halten

  • Ein Leckstein ergänzt nicht nur die Vitamine und Mineralien deines Pferdes, sondern hilft auch, Langeweile vorzubeugen
  • Hänge 3 oder 4 Pavo HayChunks in einen kleines Heunetz oder verstecke sie in einem Heuballen. Dadurch wird dein Pferd beschäftigt und nimmt zusätzlich gutes Raufutter auf.
  • Verwende ein Futterspielzeug, damit dein Pferd länger mit seinem Futter beschäftigt ist.
  • Spielzeug oder andere interessante Gegenstände. Ein Pferd ist natürlich neugierig und interessiert sich schnell für Spielzeuge im Stall oder Paddock. Das Spielen mit speziell für Pferde entwickeltem Spielzeug oder auch das Arbeiten mit Pylonen können Spaß machen! Achte hierbei auf die Sicherheit deines Pferdes.

Produkt Tipp: Pavo HayChunks

  • Gesunde Snacks aus deutschem Wiesenheu
  • Ideale Ergänzung zum Raufutter
  • Bieten deinem Pferd extra Beschäftigung

Tipps zur Fütterung von Pavo HayChunks

  • Vom Boden
  • Im Futtertrog
  • Im Heunetz
  • Direkt aus der Hand